Am Freitag trafen in Bergtheim die beiden einzigen Mannschaften ohne Verlustpunkt aufeinander. Die Begrüßung verlief noch ganz harmonisch, aber so sollte es nicht bleiben….
Los ginge es mit den Doppeln. Andy Holzleitner und Peter Dindorf schafften locker ein 21:11 im ersten Satz. Im zweiten Herrendoppel mit Krys Radacki und Klaus Lorey kam es von Anfang an zu spektakulären Ballwechseln. Die Sennfelder gaben keinen Ball auf und insbesondere Dirk Bocklet spielte einige Bälle zurück, die die Zuschauer bereits abgehakt hatten. Die Bergtheimer hielten jedoch den Druck aufrecht und erkämpften sich den ersten Satz mit 21:17. Und es kam auch schon zur ersten Diskussion, nämlich ob es erlaubt ist, beim Schlag mit dem Schläger über das Netz zu schwingen.
Hierzu steht übrigens in der Satzung des deutschen Badmintonverbandes:
„Es ist ein Fehler … wenn ein Spieler, während der Ball im Spiel ist, … mit dem Schläger oder seinem Körper über dem Netz in das gegnerische Spielfeld eindringt ausgenommen, dass der Schlagende dem Ball über das Netz folgt, wenn sich der Anfangsberührungspunkt mit dem Ball auf der Spielfeldseite des Schlagenden befindet.“
Im Damendoppel lief es auch gut für Bergtheim und Steffi Roth und Heike Rösner holten sich den ersten Satz mit 21:14.
Im zweiten Satz spielten Andy und Peter konzentriert weiter und holten Satz und Spiel mit 21:13. Damit stand es
1:0 für Bergtheim
Ganz anders im zweiten Herrendoppel. Diesen zweiten Satz werden Krys und Klaus sicherlich ganz schnell vergessen wollen. Klaus mit 3 Aufschlagfehlern zu Beginn und ein unkonzentrierter Krys waren völlig von der Rolle, lagen in der Mitte des Satzes mit 4:11 zurück und verloren den Satz mit 13:21. Und auch bei den Damen war der Faden gerissen. Mit 14:21 ging auch hier der zweite Satz verloren. Und auch im dritten Satz fanden sie die Konzentration des ersten Satzes nicht wieder und verloren deutlich mit 9:21.
Spielstand 1:1
Im dritten Satz des Herrendoppel fanden wir dann unsere Konzentration wieder und Klaus machte auch keine Aufschlagfehler mehr. Trotzdem lagen wir immer 1-2 Punkte zurück und dann stand es 16:18 gegen uns. Krys stand hinten und ich hatte Aufschlag. Jetzt blos kein Aufschlagfehler – der Ball fliegt ganz knapp über das Netz, der Return ist hoch und zu kurz – 17:18. Nach drei weiteren präzisen Aufschlägen stand es 20:18 für uns, dann trifft Krys den Ball nicht sauber und nur noch 20:19. Den verbliebenen Matchball macht Krys dann allein, ein druckvoller flacher Return, die Sennfelder Antwort ist zu kurz, Smash von Krys und die Sennfelder Antwort landet im Aus.
2:1 fÜR Bergtheim
Jetzt spielte Andy das erste Herreneinzel gegen Ralph Kirschner und Steffi das Dameneinzel gegen Andrea Braun. Und was sich dann abspielte, habe ich noch nie so erlebt. Ständig wurden von den beiden Sennfelder Spielern Bälle als Aus gegeben, die unserer Meinung nach klar im Feld waren. Steffi lies sich aus dem Konzept bringen und verlor beide Sätze jeweils mit 15:21.
Spielstand 2:2
Bei den Herren stand es nach ettlichen zweifelhaften Entscheidungen des Sennfelders im ersten Satz 19:19. Der Ballwechsel ging an den Sennfelder, der dann den Aufschlag nicht mehr ausführte, sondern behauptete, es stünde jetzt 21:19. Um eine weitere Eskalation zu vermeiden handelte Andy dann nach der Deviese „Der Klügere gibt nach“ und gab den ersten Satz ab. Er bestand aber darauf, dass beim nächsten Satz ein Schiedsrichter gestellt wird.
Andy beim Aufschlag
Und hier muss ich ein Kompliment dem Sennfelder Mannschaftsführer Dirk Bocklet machen, der die Situation beruhigte und in der Folge einige Fehlentscheidungen zu unseren Ungunsten verhinderte. Ohne ständige Fehlentscheidungen setzte Andy sich dann mit 21:13 und 21:17 durch.
Dirk Bocklet
3:2 für Bergtheim
Die letzten 3 Spiele mussten jetzt die Entscheidung bringen. Peter im zweiten Herrendoppel spielte wunderschön konzentriert, ließ seinen Gegner Dirk Bocklet laufen, machte folgerichtig wichtige Punkte und lag den ganzen ersten Satz in Führung. Am Ende kam der Sennfelder noch einmal nah heran, doch dann verwandelte Peter den Satzball zum 21:19. Im zweiten Satz erntete Peter den Lohn für seine „Laufarbeit“. Bei dem Sennfelder ließ anscheinend die Konzentration nach und Peter beendete den Satz mit 21:9.
Peter beim Aufschlag
4:2 für Bergtheim
Heike Rösner und Dieter Pfenning, unser erfahrenstes Mixed, das allerdings in letzter Zeit nicht oft zusammen gespielt hatte, hätte es nun richten können. Aber 13:21 und 16:21 reichten nicht.
4:3 für Bergtheim
Jetzt lagen unsere Hoffnungen bei Martin Rumpel, der mit seiner guten Technik und immensen Erfahrung nun von uns angefeuert wurde. Im ersten Satz lag er allerdings zurück und immer wenn wir glaubten, er hätte seinen Gegner im Griff, passierte wieder ein unpräziser Schlag. So kam es dann bei 19:20 zum Satzball gegen Martin für den Sennfelder Nick Weigmann, den Martin nicht abwehren konnte.
Martin nach dem ersten Satz
Im zweiten Satz lag Martin auch wieder zurück, doch Martin ist ein Kämpfer! Mit einer enormen Laufleistung holte er zum Ende des Satzes wieder auf und verwandelte seinen Satzball zum 22:20.
Und schon wieder gab es Diskussionen, diesmal darüber, ob den Spielern zwischen dem 2. und 3. Satz eine Verschnaufpause zusteht. Ich habe übrigens mal in den Regeln des deutschen Badmintonverbandes nachgelesen.
Dort steht: Bei allen Spielen sind Pausen erlaubt:
16.2.1 von nicht länger als 60 Sekunden in jedem Satz, wenn die führende Seite 11 Punkte erreicht hat.
16.2.2 von nicht länger als 120 Sekunden zwischen dem ersten und zweiten Satz sowie zwischen einem zweiten und dritten Satz.
Nach der „Pause“ besser erholt war der Sennfelder, der im dritten Satz auf 11:4 davonzog. Nach der Kurzpause mobilisierte Martin die letzten Kraftreserven und holte einige Punkte auf. Aber immer, wenn wir dachten, jetzt kommt er noch mal ran, flog ein Ball knapp ins Aus oder Martin ließ den Ball fallen, der dann knapp nicht im Aus war. So verwandelte der Sennfelder dann bei 20:14 seinen Matchball.
4:4 Unentschieden
Fazit: Mit dem 4:4 können wir leben, denn um die Meisterschft ist noch keine Vorentscheidung gefallen. Allerdings dürfen wir uns gegen die TG Schweinfurt am 12.11. in Schweinfurt keine Blöße geben, da diese nur einen Punkt hinter uns liegt. Wie man an den vielen Diskussionen gemerkt hat, wollen die Sennfelder unter allen Umständen aufsteigen. Die Entscheidung fällt wahrscheinlich erst in der Rückrunde.